Welche Bürste oder welcher Kamm ist für meinen Hund geeignet?

19/06/2025 Gesundheit & Pflege Hund

Welche Bürste oder welcher Kamm ist für meinen Hund geeignet? Der ultimative Leitfaden für jeden Felltyp! 


Jeder Hund verdient ein gesundes, glänzendes Fell – und das beginnt mit der richtigen Fellpflege. Doch bei der Vielzahl an Bürsten, Kämmen und Pflegewerkzeuge auf dem Markt ist es nicht immer einfach zu wissen, welches Produkt man wann verwenden sollte.

In diesem umfassenden Blog erfahren Sie genau, welche Bürste oder welcher Kamm für das Fell Ihres Hundes geeignet ist, wie oft Sie am besten bürsten – und warum regelmäßige Fellpflege so wichtig für die Gesundheit Ihres Vierbeiners ist. So wird Ihr Hund schon bald nicht nur der schönste, sondern auch der glücklichste Hund im Park sein.

Warum ist Fellpflege wichtig? 


Fellpflege ist nicht nur entscheidend für das Aussehen Ihres Hundes, sondern auch für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden. Regelmäßiges Bürsten: 

  • Entfernt abgestorbene Haare und Schmutz
  • Verhindert Verfilzungen und Knoten
  • Regt die Durchblutung und eine gesunde Haut an
  • Hilft dabei, Parasiten, kleine Wunden oder Hautprobleme (sowie Zysten oder innere Verdickungen wie Tumore) frühzeitig zu erkennen
  • Stärkt die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund


Eine gute, auf den Haartyp abgestimmte Hundebürste oder ein guter Kamm machen den Unterschied zwischen einer frustrierenden Aufgabe und einem entspannenden gemeinsamen Moment aus.

Welche Felltypen gibt es bei Hunden? 


Bevor Sie sich für eine Bürste entscheiden, ist es wichtig zu wissen, welche Art von Fell Ihr Hund hat. Die wichtigsten Kategorien sind: 

  • Kurzhaar (glattes Fell, Stockhaar, Rauhaar)
  • Mittellanges Fell
  • Langes Fell
  • Lockiges oder wolliges Fell
  • Rassespezifische, besondere Fellstrukturen


Schauen wir uns für jeden Felltyp an, welche Bürsten oder Kämme Sie am besten verwenden – inklusive praktischer Tipps und häufig gemachter Fehler.

Die richtige Bürste für jeden Felltyp


Nicht jedes Hundefell ist gleich – und das gilt auch für die richtige Pflegeroutine. Manche Hunde müssen nur einmal pro Woche gebürstet werden, andere brauchen täglich eine gründliche Fellpflege. In den pflegearmen Phasen – also den Zeiten zwischen dem Fellwechsel, in denen das Fell nicht aktiv wechselt – ist es wichtig, das Fell so wenig wie möglich zu bürsten. Wenn wir bürsten oder kämmen, dann hauptsächlich, um Verfilzungen zu vermeiden. Eine Ausnahme bilden lockige oder wollige Felltypen, da diese keinen klassischen Fellwechsel haben.

Im Folgenden zeigen wir Ihnen die verschiedenen Felltypen und erklären, welche Werkzeuge am besten geeignet sind.


Kurzes Fell: pflegeleicht, aber nicht zu unterschätzen


Hunde mit kurzem Fell scheinen auf den ersten Blick wenig Pflege zu benötigen – doch auch sie profitieren in der Zeit des Fellwechsels von regelmäßiger Fellpflege. Denken Sie zum Beispiel an Hunde mit glattem Fell wie die Französische Bulldogge oder den Dobermann. Diese Hunde haben oft keine Unterwolle und verlieren relativ wenig Haare, aber eine Gummibürste oder Massagebürste hilft dabei, lose Haare und Schmutz zu entfernen und gleichzeitig die Durchblutung anzuregen. In den pflegearmen Phasen sollten Sie das Fell jedoch möglichst in Ruhe lassen. Ist das Fell trotzdem schmutzig? Dann können Sie es mit einer Bürste sanft reinigen.

Hunde mit Stockhaar, wie z. B. ein Labrador, haben eine Unterwolle. Während des Fellwechsels können ein Trimmmesser, eine Universalbürste oder eine Unterwollharke eine gute Hilfe sein. Rauhaarige Hunde wie der Jack Russell oder Border Terrier profitieren im Alltag von einer Universalbürste.

Möchten Sie dem Fell zusätzlichen Glanz verleihen? Dann verwenden Sie eine Bürste, um oberflächlichen Schmutz zu entfernen und den Glanz zu verstärken.

Für die tägliche Pflege von Hunden wie dem Jack Russell oder Border Terrier ist es vor allem wichtig, Verfilzungen zu vermeiden – diese entstehen häufig im Bart, an den Schnurrhaaren oder am Bauch. Hierfür eignet sich eine Bürste mit geraden Stiften oder ein grobzinkiger Kamm am besten.

Achten Sie stets darauf, in Wuchsrichtung des Fells zu bürsten und nicht zu stark zu drücken – so vermeiden Sie Hautreizungen.


Mittellanges Fell: abhängig von der Unterwolle


Bei Hunden mit mittellangem Fell spielt die Menge an Unterwolle eine große Rolle in der Pflege. Hunde wie der Cocker Spaniel oder der Malteser haben meist wenig Unterwolle und neigen eher zu Verfilzungen. Eine Bürste mit geraden Stiften ist ideal, um leichte Verfilzungen zu entwirren, eventuell in Kombination mit einem grobzinkigen Kamm für die Feinarbeit und schwer zugängliche Stellen.

Bei Rassen mit dichter Unterwolle – etwa dem Border Collie oder dem Golden Retriever – ist es wichtig, abgestorbene Haare rechtzeitig mit einer Unterwollharke oder einem Trimmer zu entfernen. Verwenden Sie dazu unbedingt einen Spray-Conditioner, um das Haar geschmeidig zu halten und Ziehen zu vermeiden. Während des Fellwechsels sollten Sie täglich bürsten; außerhalb dieser Zeit reichen zwei- bis dreimal pro Woche aus.

Außerhalb des Fellwechsels liegt der Fokus vor allem auf der Vorbeugung von Verfilzungen in den längeren Bereichen des Fells – zum Beispiel an den Pfoten, Ohren, am Bauch und an der Brust. Hierfür können Sie eine Bürste mit geraden Stiften, eine Pflegebürste oder einen groben Kamm verwenden.

Eine Unterwollharke oder ein Trimmmesser sollten Sie ausschließlich während des Fellwechsels verwenden, da sie speziell dafür gedacht sind, die Unterwolle zu entfernen.

Langes Fell: tägliche Pflege erforderlich


Ein langes Haarkleid wirkt elegant, doch ohne tägliche Pflege verwandelt sich diese Pracht schnell in ein verfilztes Durcheinander. Denken Sie an Rassen wie den Afghanischen Windhund, Shih Tzu oder Yorkshire Terrier. Diese Gruppe umfasst zudem sehr unterschiedliche Fellstrukturen: 

  • Shih Tzu: langes Haar mit viel Unterwolle
  • Yorkshire Terrier: langes, seidiges Haar ohne Unterwolle
  • Afghanischer Windhund: Kurzes bis mittellanges, seidiges Haar mit langer Befederung an Beinen, Ohren, Bauch und Hinterbeinbereich – sowie mit Unterwolle


Für diese Hunde sind eine Bürste mit geraden Stiften oder eine Slicker-Bürste ideal, da sie sanft durch das Fell gleiten, ohne daran zu ziehen. Zusätzlich sind sowohl feine als auch grobe Kämme unerlässlich, um Knoten zu lösen. Ein gutes Entwirrungsspray hilft, Haarbruch zu vermeiden.

Arbeiten Sie immer in Schichten: Beginnen Sie am unteren Körperbereich und bürsten Sie sich langsam nach oben. So sorgen Sie für eine gründliche und angenehme Pflege – für Sie und Ihren Hund.


Langes Haar mit glänzendem Deckhaar und Unterwolle

Dieser Felltyp ähnelt drahtigem Haar, ist aber länger (10–30 cm) Rassen wie der Bearded Collie, Briard, Shih Tzu oder der Old English Sheepdog besitzen eine Unterwolle, die zweimal jährlich wechselt, während das glänzende Deckhaar ganzjährig wächst.

In der Fellwechselzeit verwenden Sie eine Universalbürste (Slicker), einen feinen Kamm und eine Bürste mit geraden Stiften, um lose Unterwolle und Knoten zu entfernen. Außerhalb der Fellwechselzeit lassen Sie die Unterwolle am besten in Ruhe und bürsten nur bei Bedarf. Das Deckhaar kämmen Sie vorsichtig mit einer Bürste mit geraden Stiften, ohne bis zur Haut zu gehen, und prüfen es mit einem groben Kamm auf Verfilzungen.


Langes Seidenhaar ohne Unterwolle

Hunde mit langem Haar und einfarbigem Fell - wie Malteser, Yorkshire Terrier und Pudel - verlieren das ganze Jahr über Haare, ohne dass es eine richtige Fellwechselphase gibt. Diese abgestorbenen Haare bleiben oft im Fell hängen und führen schnell zu Verfilzungen. Besonders empfindlich ist hier das lockige, wollige Fell des Pudels, noch mehr als das seidige Haar von Malteser oder Yorkie.

Da das Fell kontinuierlich wächst, ist eine regelmäßige Pflege unerlässlich. Bürsten Sie immer bis zur Haut – jedoch auf fellschonende Weise. Für seidiges Haar eignen sich eine Bürste mit geraden Stiften, ein grober Kamm und bei Verfilzungen eventuell eine Slicker-Bürste. Bei lockigem Fell setzen Sie die Slicker-Bürste ebenfalls nur bei Verfilzungen ein, zusammen mit einem groben Kamm, Schere und Schermaschine.


Kurzes seidiges Haar mit Befederung und Unterwolle

Bei Hunden mit einem seidigen Fell, das am Körper kurz, an Brust, Ohren, Bauch, Beinen und Rute jedoch länger ist – wie z. B. beim Afghanischen Windhund, Cocker Spaniel, English Setter oder Papillon – gibt es sowohl ein- als auch doppelschichtige Felle. Die kurzen Haare unterliegen meist einem zweimaligen Fellwechsel pro Jahr und können in dieser Zeit ausgezupft werden. Die längeren Bereiche haaren unregelmäßig.

Während des Fellwechsels verwenden Sie ein Trimmmesser und einen feinen Kamm für den kurzen Teil des Fells. Außerhalb dieser Phase lassen Sie diesen Bereich möglichst unberührt. Die längeren Haare benötigen hingegen regelmäßige Pflege, um Verfilzungen zu vermeiden – mit einer Bürste mit geraden Stiften, einer Pflegebürste oder einem groben Kamm.


Lockiges oder wolliges Fell: anfällig für Verfilzungen und pflegeintensiv


Hunde mit lockigem oder wolligem Fell – wie Pudel, Labradoodles oder Bichon Frisés – benötigen besonders viel Pflege. Ihr Fell verfilzt schnell und muss daher regelmäßig gebürstet werden.

Eine Bürste mit geraden Stiften ist dabei unverzichtbar: Sie entwirrt das Fell, ohne Haare auszureißen. Ideal ist die Kombination mit einem guten Entwirrungsspray oder Conditioner, der das Haar geschmeidig macht und Knoten vorbeugt. In der Regel wird das Fell vor dem Waschen gekämmt, aber es gibt auch Conditioner, die während des Waschens helfen, Verfilzungen zu reduzieren. Außerdem ist ein regelmäßiges Trimmen oder Scheren unerlässlich – im Durchschnitt alle sechs bis acht Wochen.


Welpen und Seniorhunde: Sanftheit steht an erster Stelle


Sowohl Welpen als auch ältere Hunde haben eine empfindliche Haut. Beginnen Sie bei Welpen so früh wie möglich - etwa ab einem Alter von acht Wochen - mit kurzen, positiven Bürstenbehandlungen, damit sie sich an die Berührung gewöhnen. Starten Sie spielerisch mit einer weichen Bürste oder einem Gummihandschuh, damit Ihr Hund das Bürsten als etwas Angenehmes kennenlernt. Belohnen Sie gutes Verhalten großzügig und steigern Sie das Tempo langsam. Auch bei älteren Hunden gelten dieselben Grundsätze: kurz, vorsichtig und mit viel Komfort.

Tipps von Vanessa – Hundefreundin mit Erfahrung im Trimmen


Was sind die häufigsten Fehler beim Bürsten?

Der häufigste Fehler ist, dass viele Hundebesitzer zu oft bürsten. In Zeiten, in denen das Fell weniger Pflege braucht – mit Ausnahme bestimmter Felltypen – ist der Pflegeaufwand für den Hund eher gering.

Informieren Sie sich daher gut oder fragen Sie Ihren Züchter um Rat, damit Sie genau wissen, welche Pflege für den Felltyp Ihres Hundes am besten geeignet ist.


Wie gewöhnen Sie einen Hund ans Bürsten?

„Früh übt sich“ gilt auch hier. Gewöhnen Sie Ihren Hund möglichst schon im Welpenalter an die Bürste und an Berührungen. Die Pflegeeinheiten sollten kurz und angenehm sein, denn für Welpen ist das sehr anstrengend. Starten Sie nicht sofort mit dem Bürsten oder Kämmen, sondern lassen Sie Ihren Hund zunächst in Ruhe an der Bürste schnuppern und gewöhnen Sie ihn Schritt für Schritt daran. Geben Sie Ihrem Hund ruhig eine Belohnung, damit er das Bürsten mit etwas Positivem verknüpft.

Verwenden Sie einen Rasierer oder ein anderes elektrisches Gerät? Dann lassen Sie Ihren Hund sich zunächst an das Geräusch gewöhnen, damit er keine Angst bekommt.

Möchten Sie Ihren Hund während des Fellwechsels in den Hundesalon bringen? Dann gewöhnen Sie Ihren Welpen am besten frühzeitig an den Hundesalon. Viele Hundefriseure bieten kostenlose Welpen-Schnuppertermine an, damit Ihr Hund den Besuch mit etwas Positivem verbindet.


Welche Bürste wird am häufigsten falsch verwendet – und warum?

Die am häufigsten falsch eingesetzte Bürste ist die Universalbürste (Slicker). Viele nutzen sie auch während der pflegearmen Ruhephasen, obwohl sie eigentlich nur für die Fellwechselzeiten gedacht ist.

Die Slicker-Bürste hat scharfe Stiften, die tief ins Fell eindringen.

Wenn man sie falsch verwendet, kann das Fell beschädigt werden. Ich habe mich selbst schon mehrfach an einer solchen Bürste am Nagelbett verletzt – und das schmerzt! Deshalb empfehle ich, die Slicker-Bürste mit den Stiften nach unten auf dem Tisch oder Boden abzulegen, damit Ihr Hund nicht versehentlich hineintreten kann.


Was sind Ihre Lieblingswerkzeuge für zu Hause?

Während des Fellwechsels nutze ich sehr gern die Universalbürste (Slicker). Sie liegt gut in der Hand und ist sehr effektiv.

Zum Abschluss der Fellpflege verwende ich gerne eine weiche Bürste, da sie dem Fell einen schönen Glanz verleiht.

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Ganz gleich, ob Ihr Hund ein glattes Fell, ein flauschiges Welpenfell oder echtes Lockenhaar hat – bei uns finden Sie das passende Pflegezubehör für jeden Hund. Entdecken Sie unser Sortiment an Hundebürsten, Kämmen, Trimmern und Pflegeprodukten – online auf unserer Website oder direkt im Geschäft.

Kurz zusammengefasst

Das hängt ganz vom Felltyp und dem aktuellen Zustand des Fells ab 

  • Kurzes Haar: 1–2 Mal pro Woche 
  • Mittellanges Fell: 2 - 4 Mal pro Woche
  • Langes/lockiges Fell: täglich

Bürsten eignen sich ideal zum Entfernen loser Haare, von Schmutz und um dem Fell Glanz zu verleihen. Kämme sind perfekt zum Entwirren von Knoten und zum Auskämmen der Unterwolle.
Wenn sich Ihr Hund beim Bürsten wohlfühlt und Sie keine Rötungen oder Hautreizungen feststellen, sind Sie auf dem richtigen Weg. Noch unsicher? Unsere Experten beraten Sie gerne.